Noch ein paar Tipps
Das Wichtigste
Immer Ruhe bewahren und NIE in Panik geraten, LEERLAUF heißt das Zauberwort.
Ein im Leerlauf treibendes Schiff kann zwar Schäden verursachen, aber die sind meistens versichert und mit Geld und guten Worten wieder gut zu machen. Panikreaktionen führen meist dazu, dass man mit voller Power irgendwo dran- oder drüberfährt, dann sind auch Personenschäden schnell möglich, und die sind kaum einfach reparabel. Auch wurde noch nie einer ausgelacht, der langsam, vorsichtig und bedacht mit seinem Schiff umging. Ausgelacht werden die Schwungvollen, wenn es denn nicht klappt.
Zum Anlegen von einem meistens alleine fahrenden.
Das wohl schwierigste Manöver. Leinen losmachen und losfahren fällt jedem wohl leicht, und auch unterwegs gibt es kaum Situationen zum verzweifeln. Dann plötzlich kommt der Moment, wo man das Boot festmachen soll. Dafür muss man alles vorbereiten und dann das Boot an den Anleger bringen. Zuerst müssen die Fender außerhalb des Bootes auf eine zum Anleger passende Höhe und Position gebracht werden und die Leinen zum Festmachen bereitgelegt werden. Es sind zwei oder mehr Fender so zu befestigen, dass die Längsseite des Bootes schadlos am Anleger liegen kann.
Ein grober Fehler ist es, beim Anlegen zuerst die Vorleine an Land festzumachen, das Boot wird dann vom Schwung mit dem sich zumeist verschlankenden Bug an den Steg stoßen und Schaden nehmen. Außerdem wird sich wahrscheinlich das Heck vom Anleger wegdrehen, eventuell blockieren wir dadurch andere Boote und das weitere Manöver wird sehr schwierig. Ich belege zuerst die Achterleine, damit das Boot sich dann mit der Breitseite an den Anleger legt. Wenn man alleine ist kann man nach dem Festmachen der Achterleine ganz leichten Schub vorwärts einlegen und sich dann ganz in Ruhe um die Vorleine kümmern, das Schiff hängt ja an der Achterleine.
Die Leinen sind vom Boot aus bedienbar zu machen. Das eine Ende der Leinen ist auf dem Boot festzulegen, sie werden dann am Ufer um den Poller oder durch die Befestigung wieder zum Boot zurück geführt und hier festgemacht. Dabei ist zu beachten, dass die Leine am Ufer nicht verknotet, verkeilt oder festgelegt wird, da sie ja beim Losmachen vom Boot aus eingeholt werden soll. Das vereinfacht das Ablegemanöver bei Motor- und Segelbooten nicht nur wenn man alleine unterwegs ist.
Wenn es noch Fragen zu diesem Komplex gibt, fragt einfach.
Ijsselmeer 2024
Als ich 2024 auf das Ijsselmeer befahren habe, war es ein ganz klein wenig unruhig, aber ich dachte, son büschen Wellen...
Ab und zu habe ich ein paar Aufnahmen gemacht, man sieht darauf, dass die Wellen sich mit geschätzten 30 cm Höhe begnügen. Dabei sorgen Sie für ganz schön Bewegung im Schiff, das immerhin über 11 Meter lang war. Wenn das Boot hinten angehoben wird und der Bug gleichzeitig in ein Wellental fällt, geht es sozusagen doppelt bergab, und das spritzt gewaltig. Ich schätze, der Bug ging manchmal 2 Meter auf und ab. Das Vergnügen zog sich fast 5 Stunden hin und war doch ein wenig anstrengend, aber ich weiß jetzt, dass ich nicht so schnell seekrank werde.
Später frischte der Wind etwas auf, und ich war nicht mehr in der Lage zu filmen, bis er endlich wieder etwas abflaute. Zu seinen stärksten Zeiten spritzte das Wasser bis an die oberen Fenster, durch die ich filmte, und auch das Schlingern und Rollen war nicht zu verachten. Ich musste ständig am Ruder drehen.
Die Wellen bilden sich, weil die Durchschnittliche Wassertiefe 4 bis 5 Meter beträgt. Wenn dann etwas Wind kommt wird das Wasser sofort bewegt und dabei vom nahen Grund gebremst, es bilden sich kurze Wellen. Bei tiefem Wasser gleicht sich das besser aus und die Wellen werden länger und nicht so gefährlich.
Also ist mein Rat, das Ijsselmeer besser zu meiden wenn man sich nicht so sicher ist und ein windiger Tag angekündigt ist.